Schrein oder Tempel? Diese Frage begleitet mich schon länger auf meiner Reise in Japan. Deshalb versuche ich, hier für mich und euch mal die wichtigsten Unterschiede darzustellen. Denn derer gibt es tatsächlich, sonst würden die Andachtsstätten ja auch gleich heißen 😉
Schrein
Ein Shintō-Schrein dient der Verehrung einer einheimischen Gottheit (kami). Das Wort „Schrein“ (jinja) wurde gewählt, um Verehrungsstätten für kami von buddhistischen „Tempeln“ (tera) zu unterscheiden. Im engeren Sinn bezieht sich „Schrein“ auf ein einzelnes Gebäude, meist bezeichnet der Begriff aber eine „Schreinanlage“, in der eine Vielzahl religiöser Gebäude zu finden sind.
Im Allgemeinen kann man die Bedeutung eines Schreins eher an der Größe seines Areals als an der Größe seines Hauptschreins ermessen. Größere Schreinanlagen liegen oftmals an einem Hügel oder Hang.
Aber das markanteste Kennzeichen eines Schreins ist das torii, das Shinto-Tor des Schreins.

Ganz bekannt für seine markanten Toriis ist der Fushimi Inari Schrein in Kyoto. Und der meist fotografierte Torii Japans findet sich im Itsukushima Schrein auf der Insel Miyajima in der Nähe von Hiroshima.
Tempel
Tempel sind in aller Regel buddhistische religiöse Stätten. Dabei wird nicht zwischen Tempeln und Klöstern unterschieden. Im Gegensatz zu christlichen Kirchen dienen sämtliche Gebäude einer Tempelanlage eher den Mönchen als den Laien. Die meisten Japaner besuchen Tempel daher in der Regel nur an hohen Feiertagen oder als Touristen.